Vor einigen Wochen war ich bei einem Arbeitgeberverband eingeladen, mit ihnen über die Sicht der Kirche auf die Herausforderungen der ökologischen, ökonomischen und sozialen Transformation zu sprechen. Bei der Vorbereitung habe ich überlegt, wie ich diesen Vortrag angehe. Schnell hatte ich dieses Zitat vor Augen:
„Vom biblischen Auftrag kommt uns die besondere Verantwortung zu, Mahner, Mittler und Motor für eine nachhaltige Entwicklung im Dienst der Bewahrung der Schöpfung zu sein und für diese Aufgabe zu werben.“ (S. 14)
Dieser Satz findet sich in der im letzten Jahr veröffentlichten Denkschrift: „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben.“ Seitdem beschäftigt mich dieses dreifache „M“, weil diese Begriffe die unterschiedlichen Rollen vorzüglich beschreiben, die Kirche in unserer Gesellschaft einnehmen kann. Ich wollte daher den Arbeitgeber/innen diese Trias nahebringen, hatte aber wenig Lust, einen akademischen Vortrag zu halten. Ich dachte über die bald dreißig Jahre nach, in denen ich mittlerweile im KDA tätig bin und mir fielen Stationen, Begebenheiten, Erfahrungen ein, die ich immer wieder erzähle. Warum eigentlich, habe ich mich gefragt? Weil es Schlüsselerfahrungen oder Knotenpunkte sind, an denen sich für mich Details der KDA-Arbeit verdichten. Und über die Jahre geschaut, kommen alle drei Rollen von Kirche in meiner eigenen Erfahrung vor. So entschied ich mich, meinen Vortrag damit zu beginnen, sieben Stationen aus meiner (Berufs-) Biografie zu erzählen, um Mittler, Mahner und Motor anschaulich werden zu lassen.
Ich habe nach dem Vortrag weiter überlegt und gedacht, das ist doch so etwas wie „Theologie durch Storytelling“, eine Art sozialethischen Grundlegung der KDA-Arbeit durch das Erzählen von Erfahrungen. Deswegen veröffentliche ich den Text nun überarbeitet hier auf meinem Blog. Ich überlasse es euch zu überlegen, welche meiner Erfahrungen ich jeweils eher mit Mittler, Mahner und Motor verbinde.
Sohn einer Unternehmerfamilie (1)
Ich entstamme einer Unternehmerfamilie, die im Holzhandel unterwegs war. Unser Familienzweig hat dabei fast alles erlebt, was ein Unternehmer erleben kann: Großen wirtschaftlichen Erfolg mit hohen finanziellen Gewinnen. Einen schleichenden Niedergang durch das Aufkommen der Baumärkte. Die Notwendigkeit, sich aus Gründen der Städteplanung ganz neu aufstellen zu müssen. Schwere Verluste der Rückstellungen fürs Alter in der Finanzkrise.
In den eher linken Kreisen, in denen ich in meiner Jugend unterwegs war, war der Unternehmer das Feindbild. Er beutet aus und es geht ihm finanziell über die Maßen gut, er führt ein leichtes Leben auf Kosten seiner Arbeiterinnen und Arbeiter. Wenn solche Töne wieder einmal laut wurden, habe ich erzählt von den Tagen, an denen mein Vater abends nach Hause kam, wortlos meine Mutter schnappte und erst einmal spazieren ging. Da wusste ich, es war wieder irgendetwas unangenehmes in der Firma geschehen. Davon gab es auch in wirtschaftlich erfolgreichen Zeiten viele Tage. Unternehmersein ist kein reines Zuckerschlecken, das ist Teil meiner familiären DNA. Aber es bietet auch Freiheitsräume, die abhängig Beschäftigte oder Beamt/innen so nicht haben.
Protestantischer Pragmatismus (2)
Ich wurde in meinen jungen Jahren zutiefst geprägt von den Erfahrungen in der Friedensbewegung. Ich bin zwar nicht so weit gegangen wie andere, die sich vor Kasernen angekettet haben. Mein Höhepunkt war Teilnahme an einer der beiden großen Friedensdemonstrationen im Hofgarten in Bonn, seinerzeit eine kleine Weltreise für uns. Es war uns wichtig, Flagge zu zeigen. Wir waren von der Hoffnung beseelt, dass es jenseits des kalten Krieges und jenseits des Wettrüstens andere Lösungen geben muss miteinander zu leben.
In dieser Zeit ist mir vor allem Wolfgang Huber sehr wichtig geworden. Huber, später Ratsvorsitzender der EKD, machte uns in Seminaren klar, dass es zwar schön und gut, ist auf Demonstrationen Plakate hochzuhalten, aber dass es genauso notwendig und wichtig ist, sich mit den Fragen im Detail zu befassen. Nur dann, so Huber, bekämen wir Durchblick und argumentative Kraft, um in Diskussionen mit Andersdenkenden bestehen zu können. Lediglich die moralische Keule zu schwingen, beruhige zwar das eigene Gewissen, löse aber kein Problem. Dieser protestantische Pragmatismus hat mich sehr geprägt.
Strukturwandel kann gemeinsam geschafft werden (3)
Als ich 1990 Gemeindepfarrer am Niederrhein wurde, war der Strukturwandel bei Kohle und Stahl im vollen Gange. Ich bin damals sofort Mitarbeiter im Nebenamt im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt geworden. Über die Jahre hinweg haben wir als Kirche den Strukturwandel begleitet. Diese Erfahrung hat meinen Blick geprägt, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber/innen, Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer und Unternehmen, aber auch gesellschaftliche Gruppen und Verbände eine Menge gemeinsam erreichen können, wenn sie an einem Strang ziehen. Nicht alles ist im Ruhrgebiet gelungen. Aber der Absturz einer durch Monokultur geprägten Industrieregion ist vermieden worden. Manchmal wünsche ich mir, dass es im Land Niedersachsen im Blick auf Gegenwart und Zukunft der Automobilindustrie eine ähnliche Kultur herrschen würde, aus der heraus viele Akteure sagen: Das können wir schaffen, das wollen wir schaffen – gemeinsam.
Kirche darf nicht nur reden, sie muss auch handeln (4)
Schon nach der Zeit am Niederrhein bekam ich den Auftrag mit anderen zusammen eine Kreissynode zum Strukturwandel zu organisieren. Man wollte sich informieren und diskutieren und am Ende eine Stellungnahme verabschieden.
Ich habe damals gesagt: Das organisiere ich alles gerne, aber das ist mir zu wenig. Wenn ich eine solche Synode mit vorbereite, dann soll auch etwas Substanzielles am Ende dabei herauskommen. Mit einigen Mitstreitern habe ich dann die Idee entwickelt, dass die Kreissynode Dinslaken auf dieser Synode beschließen könnte, ein Beschäftigungsprojekt einzurichten. Und zwar ein Projekt für diejenigen am Arbeitsmarkt, denen es am schwersten fällt, eine neue Beschäftigung zu finden: die schwer vermittelbar Langzeitarbeitslosen. Es gab damals noch Projektmittel der Landeskirche, die wir anzapfen konnten. Die Kreissynode musste nur eine Rücklage zur Verfügung stellen für den Fall, dass das Projekt eines Tages scheitert. Wir haben dieses Beschäftigungsprojekt gegründet und es war viele Jahre erfolgreich. Die Rücklage musste übrigens nie angegriffen werden.
Es ist mir unverändert wichtig, dass Kirche den Mut aufbringt sich kritisch zu äußern, wo sie meint, sich kritisch äußern zu müssen. Eine der großen biblischen Traditionen ist die Prophetie, in der sich im Namen Gottes Menschen für bessere Lebensbedingungen von Menschen im sozialen und politischen Bereich eingesetzt haben. Und Langzeitarbeitslose haben kaum eine Lobby in Deutschland, daher sehe ich bis heute eine meiner Aufgaben darin, hier aufmerksam hinzuschauen.
Wenn wir als Kirche aber dieser Tradition folgen, dann müssen wir gleichzeitig auch bereit sein, selber auch zu handeln. Mir ist dabei immer bewusst und klar, dass Kirche bzw. die Menschen die in der Kirche leben und arbeiten, nicht per se bessere Arbeitgeber/innen sind als andere. Aber wenn wir von anderen etwas fordern, zum Beispiel einen sozialverträglichen Strukturwandel, dann müssen auch wir bereit sein, selbst etwas zu tun.
Streit mit der Citi-Bank – standhalten oder fliehen? (5)
Im Jahr 2000 war einer unserer Pfarrer im KDA Duisburg/Niederrhein beteiligt an einer Aktion, welche bestimmte Geschäftspraktiken der Citibank heftig kritisierte. Die Bank reagierte darauf, indem sie unseren Pfarrer auf Unterlassung verklagte. Ich selber war zu dieser Zeit Vorsitzender des geschäftsführenden Ausschusses der KDA Region. Im ersten Moment waren wir geschockt über die hohe Summe, die da plötzlich im Raum stand, die wir zahlen sollten, wenn sich unser Kollege weiter an der Aktion beteiligt. Ich erinnere mich an eine Krisensitzung, an der die Superintendenten der sechs Kirchenkreise der KDA Region zusammen saßen. Was sollten wir tun? Wir kamen zu der Auffassung, dass wir hier nicht nachgeben dürfen. Es kann nicht sein, dass wir aus dem Druck des Geldes heraus Positionen aufgeben, die wir für richtig halten. Wir haben es auf den Prozess ankommen lassen und haben in beiden Kammern gewonnen. In einer der Urteilsbegründungen schrieb das Gericht, es sei geradezu die Aufgabe von Kirche, sich kritisch zu Vorgängen in der Wirtschaft zu äußern.
„(Die Kirchen beschränken sich) rechtmäßigerweise von jeher nicht auf die reine Pflege religiöser Gedanken und Bräuche, sondern beteiligen sich aktiv am öffentlichen, politischen Leben und an der Gestaltung von Staat, Gesellschaft und Rechtsordnung. Ihnen wird daher ein politischer Öffentlichkeitsanspruch zuerkannt. Es ist geradezu die natürliche Aufgabe der Kirche, sich im sozialen Bereich für die Benachteiligten einzusetzen. Es ist daher nicht nur das Recht der Kirche, sondern ihre vom Verfassungsgeber im öffentlichen Interesse begründete Pflicht, zu negativen sozialen Entwicklungen Stellung zu nehmen. Gerade um diese öffentliche Aufgabe im sozial so relevanten Bereich wie der Arbeitswelt wahrzunehmen, wurde der KDA geschaffen.“
Es war für uns eine doppelte Bestätigung. Zum einen haben wir inhaltlich Recht bekommen, zum anderen hat ein staatliches Gericht die Rolle von Kirche in einer wirtschaftlichen und juristischen Auseinandersetzung gewürdigt und gestärkt. Und ich habe erfahren, was es emotional heißt, ein erhebliches Risiko einzugehen.
Steinkohlebergbau und mit vermittelnde Rolle der Kirche (6)
Das Ende des Steinkohlebergbaus in Deutschland hatte sicherlich sehr verschiedene Episoden, eine hat sich Anfang der 2000er Jahre direkt auf dem Gebiet meiner Kirchengemeinde vollzogen. Das Bergwerk Duisburg-Walsum war verpflichtet, einen neuen Rahmenbetriebsplan vorzulegen. Aufgrund der Besonderheiten des Bergrechtes konnte Walsum den Kohleabbau nur unter dem Rhein hindurch planen und beantragen. Das führte zu massiven Auseinandersetzungen in der Bevölkerung. Zum einen war die Solidarität mit dem Bergbau durch das schon lange währende Zechensterben aufgeweicht. Zum anderen machte allein die Idee von meterhohen Spundwänden am Rheinufer Menschen schlicht und ergreifend Angst.
Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen. Bergbaubefürworter/innen und Bergbaugegner/innen schlugen mit Worten aufeinander ein, und auch manches Plakat musste daran glauben. Die Stimmung heizte sich von Woche zu Woche mehr auf. In dieser Situation schlug jemand vor, dass mein hauptamtlicher KDA-Kollege Jürgen Widera und ich zusammen die Streitparteien zu einem nicht-öffentlichen Hintergrundgespräch einladen. Ziel sollte sein, eine weitere Eskalation zu verhindern. Denn die Angst ging um, dass Menschen auf Menschen losgehen. Auf unsere Einladung hin sind alle Beteiligten gekommen. Wir haben zwei Stunden intensiv, engagiert und auch emotional, in einer Haltung des Respekts Meinungen ausgetauscht und nach Wegen gesucht, die Lage zu beruhigen. Es ging nicht darum, sich in der Sache anzunähern, sondern nur den Stil der Auseinandersetzung zu verändern. Dies ist gelungen.
Als wir Ende letzten Jahres in der Zentrale der IGBCE in Hannover noch einmal die Ausstellung „Erinnern gibt Zukunft“ gezeigt haben, welche die Geschichte der Zusammenarbeit zwischen Kirche und Bergbau am Niederrhein aufbereitet hat, haben verschiedene Redner noch einmal daran erinnert. Sie sagten: Die Kirche hat in diesen Moment eine vermittelnde und beruhigende Funktion gehabt. Und keine andere gesellschaftliche Gruppe, kein Politiker, hätte das Vertrauen besessen, zu diesem Gespräch einzuladen.
Arbeit, die ich wirklich wirklich will (7)
2007 lernen meine Frau und ich auf dem Kirchentag in Köln Frithjof Bergmann kennen. Bergmann ist Sozialphilosoph, stammt aus Österreich, ist Sohn einer jüdischen Mutter und eines evangelischen Pfarrers und gilt als der erste, der vor etwa dreißig Jahren den Begriff New Work verwendet hat. Sein Vortrag inspirierte meine Frau und mich so sehr, dass wir Kontakt zu seinem deutschsprachigem Netzwerk aufnehmen und Bergmann auch später persönlich kennenlernen. Er hat uns beide sehr geprägt, meine Frau in ihrer Tätigkeit als Coach und Prozessbegleiterin, mich in meinem theologischen und sozialethischen Nachdenken über Arbeit und Wirtschaft.
New Work ist heute ein Allerweltsbegriff. Bergmann entwickelte ihn in der Krise der Automobilindustrie in Detroit, als er die Folgen des Lohnkapitalismus untersucht. Er stellt fest: Arbeit ist für die allermeisten Arbeiter und Angestellten sinnentleert. Er spricht davon, dass sie vielfach Arbeit als „milde Krankheit“ verstehen, es ist nichts Schlimmes, beginnt Montag und ist Freitag wieder vorbei. Dies ist für Bergmann allerdings fatal, weil er fest davon überzeugt ist, dass Arbeit einer der Grundpfeiler menschlichen Lebens ist und jedem einzelnen aber auch der Gesellschaft unendlich viel verloren geht, wenn Menschen ohne innere Beteiligung stumpfer Arbeit nachgehen. Er stellt die These auf: Es gibt kaum etwas, dass Menschen glücklicher und zufriedener macht als eine Arbeit, die sie wirklich, wirklich wollen. Zugleich aber stellt er fest, dass viele Menschen gar nicht wissen, welche Tätigkeiten sie so erfüllen könnten. Bergmann spricht hier von der „Armut der Begierde“, die ein bestimmtes Organisationsmodell von Arbeit nach sich zieht. Er kommt zu dem Fazit: Arbeit muss neu aufgeteilt werden: ein drittel Erwerbsarbeit, ein drittel Selbstversorgung und ein Drittel Arbeit, die ich wirklich, wirklich will.
Diese Thesen sind dreißig Jahre alt. New Work ist ein Schlagwort für alles und jedes geworden, das kaum noch etwas mit Bergmanns Thesen zu tun hat. In den letzten Jahren fangen aber Menschen an zu fragen, wo der Begriff New Work eigentlich herkommt und graben Bergmann wieder aus. Sie lesen ihn neu und würdigen ihn. Das finde ich spannend, weil mich sein Ansatz bei aller Kritik im Einzelnen bis heute inspiriert.
So beobachte ich, dass an vielen Orten in der Wirtschaft zunehmend die Sinnfrage gestellt wird. Sowohl Einzelne als auch Unternehmen fragen nach Sinn in ihrer Arbeit. Sie wollen sinnhafte Güter und Dienstleistungen erstellen. Sinn hat viel mit Werten und mit dem „großen Ganzen“ zu tun. Ethische Orientierung wird wieder gefordert, auch angesichts der vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart, dem ungeheuren Tempo von technischen Entwicklungen und Veränderungen auf Märkten. Menschen fragen vermehrt nach einer Arbeit, die sie wirklich, wirklich wollen.
Interessanterweise heißt Bergmanns Buch „Neue Arbeit, neue Kultur“. Doch mit der Seite der Kultur hat er sich wenig befasst. Er bleibt weitgehend auf der Seite des Individuums und damit Kind seiner Zeit.
Heute stellen wir fest, dass viele einzelne Individuen noch keine Gemeinschaft ergeben. Neben der Frage nach dem Sinn unseres eigenen Lebens, unseres Arbeitens, unseres Wirtschaftens stellt sich die Frage nach einem kulturellem Wandel. An vielen Stellen beobachte ich das Aufkommen von Fragen der Gemeinschaft, der Kooperation, auch in ökonomischen Zusammenhängen. Man könnte auch sagen: die Frage nach dem Gemeinwohl rückt wieder viel stärker in den Fokus.
Um noch einmal zu Frithjof Bergmann zurück zu kommen: Interessanterweise bleiben seine Antworten auf der individuellen Ebene. Er stellt die Frage nach einer Arbeit, die ich wirklich, wirklich will, aber er weitet seinen Blick nicht dahin zu fragen, wie eine Arbeit aussehen könnte, die wir wirklich, wirklich wollen. Wie kann das gelingen in einer Zeit und Welt, in der vieles auf der einen Seite auseinanderzulaufen droht, auf der anderen Seite aber die Sehnsucht an vielen Orten wächst, gemeinsam die Herausforderungen anzugehen?
Gestern habe ich mit einem Syrer gesprochen, vor 3 Jahren als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Unumwunden erzählte er, er sei weggegangen aus seinem Land, weil es keine Arbeit für ihn gegeben hätte. Hier hat er jetzt zwar Arbeit, aber als ungelernter Bauarbeiter. Er hatte sich Anderes, Mehr vorgestellt, mit seinen 12 Jahren Schulbesuch in Syrien. Wenn das eine Bedürfnis erfüllt ist – überhaupt Arbeit und Verdienst – stellt sich alsbald der Wunsch nach einer sinnerfüllteren, interessanteren Arbeit ein. Nur, dafür muss man die Qualifikation haben UND der Arbeitsmarkt oder das Gründerkapital /Business Angel / Bank müssen es dazu auch noch hergeben.
Angesichts der jüngeren technologischen Entwicklung wird es immer weniger Menschen, global, aber auch in Deutschland, und nach meiner Beobachtung insbesondere unter den Zuwanderern /Flüchtlingen geben, für die beides zutreffen wird.
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Das Problem ist mir gut bekannt, wir haben hier im KDA auch ein Projekt zur Unterstützung Geflüchteter in Ausbildung, die Probleme sind groß.
Allein aus dem technischen Fortschritt (Digitalisierung) auf die Situation zu schauen, scheint mir verkürzt. Die Herausforderungen vor denen wir stehen, Klimakrise, demografischer Wandel und Digitalisierung müssen aus meiner Sicht zusammen betrachtet werden – und da können wir uns nicht mehr lange diese eher bürokratische Orientierung an formalen Qualifikationen leisten. Die Lücken in manchen Berufen sind bereits heute so immens, dass wir entweder auf Wohlstand verzichten oder neue Wege gehen müssen, die auch Zuwander*innen (neue/weitere/andere) Chancen eröffnen. Das ist meine Hoffnung.
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