Auf der heutigen Gedenkstunde auf dem Voerder Soldatenfriedhof hat Sabine Weiss, MdB eine bemerkenswerte Rede gehalten. Sie schaffte es, den Bogen vom Gedenken an die Toten vergangener Kriege bis zu den heute in Afganistan sterbenden deutschen Soldaten zu spannen. Eindrucksvoll ihre Worte, als sie von ihrer Mitverantwortung als MdB für die Verlängerung des Mandats und die verbundene Erschütterung sprach, weil ihr klar ist, mit meiner Zustimmung im Bundestag schicke ich Menschen dorthin, und einige in den Tod.
Damit verbunden sprach sie sich für eine Erneuerung der „Rituale“ am Volkstrauertag aus. Angesichts der Tatsache, dass heute deutsche Soldatinnen und Soldaten unter Lebensgefahr am Hindukusch in einem Kriegsgebiet orperieren, machte sie sich dafür stark, dass der Volkstrauertag auch wieder zu einem aktuellen Gedenktag werden könne – und müsse. Auch vor der unabweisbaren Tatsache, dass Krieg ín unzähligen Regionen der Welt Tag für Tag stattfindet – sie zählte über zwanzig Kriegsschauplätze auf. Sie erinnert aber auch an den gewaltfreien Widerstand im arabischen Frühling und anderes mehr.
Sabine Weiss hat mir aus dem Herzen gesprochen. Ich habe in zwanzig Jahren viele Gedenkreden auf diesem Friedhof gehört, der seinerzeit anläßlich des Rheinübergangs durch die Allierten 1945 angelegt wurde. Darunter waren viele gute – die heutige war dennoch mit Abstand die beste Rede. Bleibt zu hoffen, dass sie auch bei anderen Zuhörerinnen und Zuhörern Eindruck hinterlassen hat und wir bei der Vorbereitung für 2012 da noch einmal drauf zurückkommen können. Ich werde es auf jeden Fall ansprechen, wenn es so weit ist.