Dazwischen im Durch/einander (II)

Dazwischen gehen im Durcheinander

Ich bin gerne dazwischen.
Zwischen den Stühlen.
Aber nicht zwischen den Zeiten.
In diesem Großen Durcheinander dieser Tage.
Darauf könnte ich gut und gern verzichten.
Aber nun, es ist so.
Oft werde ich gefragt:
Was macht ein Referent im KDA?
Und ich antworte:
Ich baue (mit an) Brücken zwischen Kirche und Arbeitswelt.
Brücken bauen, ein Gleichnis für vieles im großen Durcheinander.

In diesen Tagen wird mir verstärkt deutlich:
Zum Brückenbauen muss ich vorher dazwischen gehen.
Zwischen die Welten.
Einen Trampelpfad finden, Vertrauen schaffen.
Inter-esse zeigen.
Sonst kann ich nichts bauen.
Weder einen Brückenpfeiler.
Noch den Graben überwindenden Weg zu einander.
Das ist ein auch unangenehmer Gedanke.
Dazwischen ist auch ein Ort von Einsamkeit, Angst, Verlassenheit.
Ein Ort im (N)irgendwo.

Aufeinander zugehen im Durch einander

Brücken bauen geht in zwei Richtungen.
Zwei Standpunkte verbinden sich durch eine Brücke.
Damit Begegnung möglich wird.
Und das Leben besser.
Beide Seiten haben daran ein Interesse.

Als Brückenbauer stehe ich dazwischen.
Taste mal nach der einen, mal nach der anderen Seite.
Suche nach Fäden, wohl auch nach Pfaden, manchmal unten durchs Tal, in der Hoffnung irgendwann einen leichteren Weg aufzuspannen.
Nicht aus Stein gebaut, fest und sicher.
Eher eine Seilbrücke, wacklig und schwankend.

UmCare im Durcheinander

Anregung, Verbundenheit.
Gräben erkennen, vielleicht zuschütten.
Gemeinsame Sache machen, offen.
Fragen ansprechen, auch unangenehme.
Beginnt mit der Umkehr.
Ich drehe mich um, schaue auf und wende mich zu.

Seit einiger Zeit gibt es ein neues Wort: UmCare.
UmCare ist ein Brückenwort.
Nimmt Umkehr auf, aber nicht fürsorgend, sondern sorgsam.
Durch einander aufeinander zu und miteinander.
Wo lassen sich Pfosten des Neuanfangs einschlagen und miteinander verbinden?
Durch Brücken, unsicher und schwankend, aber Hoffnung gebend?

Durch einander im Durcheinander Brücken bauen

(Nicht nur) als KDAler gehen mir in dem ganzen Durcheinander viele Fragen durch den Kopf:
Wie kann Wirtschaften gehen, wenn es keine Verlässlichkeit für Investitionen mehr gibt in den kommenden Jahren?
Wie kann Ökonomie zurückfinden zu einem Wirtschaften jenseits des Wachstumszwangs?
Wie kann Kirche klarer und entschiedener werden auf dem Weg zu einem anderen Wirtschaften – auch, vor allem und zunächst in den eigenen Reihen?
Wie kann Kirche noch viel offener werden für das Gemeinwesen um sich herum –
und somit politischer und ökonomischer?

Neue Koalitionen bilden sich.
Vorsichtig werden Brückenpfeiler errichtet.
Durch UmCare.
In der Hoffnung, dass sich etwas verbinden lässt.
Durch einander im Durcheinander Brücken bauen.
Brücken, die überraschen.

Das ist der zweite Beitrag von zweien. Der andere findet sich hier: Dazwischen im Durch/einander (I)

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