Warum Uber, WunderCar und Co. schlecht für die Taxi-Branche sind, vielleicht aber gut für Kirchengemeinden und ihre Mitglieder

zukunftIn der letzten Woche kam es europaweit zu Protesten von Taxifahrer_innen gegen Apps, die ihnen drohen, Konkurrenz zu machen. Die Medien haben ausführlich darüber informiert (zB die Tagesschau, die ZEIT und das Handelsblatt). Mein erster Gedanke war: Wenn es zu solch flächendeckenden Protesten kommt, dann ist der Kampf bereits verloren.

Ich erinnerte mich an den verzweifelten Kampf der Drucker und Setzer vor 35 Jahren, als sie sich gegen die Einführung elektronischer Satzsysteme wehrten, da sie um ihre Arbeitsplätze fürchteten. Ein gleichermaßen verständlicher als auch vergeblicher Kampf. Überlegene Technik setzt sich durch, früher oder später, im guten wie auch im schlechten. Wer möchte heute noch auf die Möglichkeit verzichten, seine Texte selbst am Bildschirm zu setzen, zu formatierten, zu drucken, zu versenden? Das führt in einer Übergangszeit immer zu menschlichen Tragödien, wenn der Lebensunterhalt nicht mehr mit dem erlernten Beruf erarbeitet werden kann, weil die Nachfrage sinkt. Und ich vermute, befürchte, ja auch: erhoffe, dass sich Apps wie Uber oder WunderCar flächendeckend durchsetzen.

Ich möchte dies aus meiner Erfahrung als Gemeindepfarrer in einer kleinstädtischen, ländlichen Umgebung beschreiben. Voerde liegt nördlich von Dinslaken und ist eine Stadt, die aus verschiedenen kleinen Siedlungen zusammengewachsen ist. Ein echtes Stadtzentrum gibt es nicht und ohne Auto ist man hier aufgeschmissen. Zumindest dann, wenn ich nicht (mehr) Auto oder Fahrrad fahren kann. Fahrten zum Arzt, zum Einkaufen,zum Friedhof,  zum Gottesdienst sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus) vielleicht möglich, aber nur mit großen Zeitaufwand. Ich selbst lebe seit 25 Jahren hier und habe noch nie den Bus benutzt.

Wer hier lebt, fährt Auto. Und ich habe mal darauf geachtet in den letzten Tagen, vielfach sitzt nur eine Person im Auto. Es findet ein stetiger Personentransport zwischen den Ortsteilen mit dem PKW statt, ununterbrochen. Und das, obwohl aufgrund der fehlenden Hügel das Fahrrad ebenfalls umfangreich von allen Altersgruppen genutzt wird. Solange ich selbst mobil bin, wie auch immer, geht es mir hier gut. Kein Bus kann schneller sein als ich mit dem Rad oder dem Auto.

In einer Großstadt wie Berlin, in der ich letztens das Vergnügen hatte, eine Woche zu verbringen, sieht das anders aus. Leider war eine Anreise mit der Bahn diesmal nicht möglich, aber in den sechs Tagen stand es auf dem Parkplatz. Tram, S- und U-Bahn machten es uns problemlos möglich, durch die Stadt zu fahren, verhältnismäßig entspannt und schnell. Meine drei Kinder, die alle in Großstädten leben, besitzen kein Auto und zwei haben nicht einmal einen Führerschein. In Voerde undenkbar.

Als Gemeindepfarrer erlebe ich aber auch die Kehrseite. Ich besuche Senior_innen zu ihren Geburtstagen und erlebe immer wieder, wie eingeschränkt ihr Bewegungsradius ist,wenn es – warum auch immer – mit dem Autofahren nicht (mehr) klappt. Die Abhängigkeit von der Familie ist unangenehm („die haben doch selber genug zu tun!“), mann/frau schämt sich der eigenen Hilflosigkeit („Früher konnte ich das doch alles selber!“) und vor allem scheuen sich sehr viele Menschen, Hilfe anderer anzunehmen. Mehr als einmal gab es Versuche, Fahrdiensten zu Gottesdiensten oder Gruppennachmittagen zu organisieren. Alles gescheitert, weil man niemandem zur Last fallen will. Und das Taxi ist vielen zu teuer (obwohl es einzelne Frauen gibt, die es zahlen, um sich zB zu unserem beliebten Frauenfrühstück fahren zu lassen). Manchmal steht sogar das Auto noch angemeldet in der Garage. Vor Jahren gab es eine Frau, die durch unsere Gruppen und Kreise tingelte und den Senior_innen vorrechnete, wie viele Taxifahrten sie mit dem Geld im Jahr unternehmen können, dass sie für Versicherung und Unterhalt des kaum oder nicht genutzten PKW aufwenden. Die Skepsis war übergroß. Wahrscheinlich auch, weil das Auto ein Symbol für Freiheit und Selbstmobilität gilt. Daher doch eigentlich gute Nachrichten für Taxifahrer_innen, zumindest im ländlichen Raum? Ich glaube nicht, weil sich die Zeit ändert.

Wahrscheinlich dauert es noch fünf oder zehn Jahre, aber dann wird sich die Mentalität auch in der älteren Generation geändert haben. Die Mentalität, die sie heute noch zurückschrecken lässt, zumindest im ländlichen Raum, für die (Groß-) Stadt kann ich nicht sprechen. Denn es sind Gewohnheitsmuster, die hier vorherrschen.

– Man will der Familie nicht zur Last fallen. Tochter oder Enkel für die Fahrt bezahlen, ist unangenehm. Taxifahren ist aber „teuer“, weil ich neben dem Beitrag für den Unterhalt des Fahrzeugs auch die Personalkosten des Fahrers bezahlen muss. Ich glaube, 1-2 Euro pro Kurzfahrt würden viele schon zahlen können oder wollen. Auch der Bus kostet in etwa so viel – nur der fährt eben so unregelmäßig. Eine Mitfahrapp ermöglicht aber die Fahrt zB zum Arzt, zum Einkaufen und später mit einem anderen Auto wieder zurück. Die Wartezeit für die Familienmitglieder entfällt. Genügend Autos sind unterwegs, wenn ich mich nur mal in Voerde an eine Hauptstraße stelle.

– Die Kosten fürs Auto werden weiter steigen. Benzin wird nicht mehr billiger. Eventuell werden die Kosten für Sanierung der Verkehrsinfrastruktur irgendwann auch auf die Autofahrer_innen umgelegt, die Streit um die Maut ist nur ein Indiz dafür. Der in Prognosen weiter erheblich steigende Verkehr wird dies vermutlich unumgänglich machen. Ich vermute, dass das Mitfahren bzw. -nehmen im privaten PKW auch im ländlichen Bereich ab einem bestimmten Punkt rasant zunehmen kann, wenn eine kritische Schwelle überschritten wird und genügend mitmachen. In der Anfangszeit sind Wartezeiten, Frustration usw. natürlich zu erwarten. Aber ab einen bestimmten Punkt rechnet sich der Mehraufwand an Zeit (App bedienen, Fahrten eingeben, eventuelle Umwege etc.) rein finanziell für immer mehr Anbieter_innen.

– Neue Technik schreckt ältere Menschen häufig ab. Für solch eine App ist ein Smartphone notwendig, entsprechende Anmeldung im Netzwerk, Bezahlmodalitäten und die Eingabe von Zeiten und Strecken. Das ist eine komplexe Angelegenheit, die ältere Menschen vielfach überfordert. Noch. In einigen Jahren wird es anders sein. Das Smartphone (oder eine entsprechende Nachfolgetechnik) wird zur selbstverständlichen „Fernbedienung“ aller möglichen Geräte und Dienstleistungen auch für die Senior_innen werden. Ich erlebe das in der Gemeinde und darüber hinaus in Ansätzen schon heute: Ältere (oder auch jüngere!) Menschen beschweren sich im Gespräch darüber, dass „die jungen Leute nur noch im Cafe sitzen und sich mit ihrem Handy unterhalten.“ Und eine halbe Stunde später holen die gleichen Personen ihr Gerät aus der Tasche, um die Bundesligaergebnisse des Nachmittags abzufragen. Was ich damit meine: Sie haben so ein Gerät schon dabei. Bundesligaergebnisse o.ä, abzufragen ist schon heute okay, simsen mit der Familie auch „und ich muss ja so ein Teil dabei haben, wenn was unterwegs passiert.“ Alles klar. Und jetzt gehen wir mal in Gedanken fünf, zehn Jahre weiter (oder zurück. 2004 gab es all die sinnvollen oder unsinnigen Apps noch nicht, die heute Sportergebnisse oder die preiswerteste Tankstelle ausspucken). Was heute für eine Minderheit vorteilhaft ist, wird dann Mainstream sein.

– Aus vielen Gesprächen in der Gemeinde weiß ich, dass ältere Menschen in ganz vielen Fällen Angst haben, sich unbekannten Menschen anzuvertrauen. Es braucht dazu den Status des Arztes/der Ärztin, Pfarrer/Pfarrerin oder auch den/die Taxifahrerin. „Die arbeitet ja für ein Unternehmen,aber da passiert schon nichts, die leben ja davon, werden mich schon nicht betrügen, überfallen oder was auch immer. Aber bei einem wildfremden Menschen ins Auto setzen?!“ Diese Angst vor einem, einer fremden Fahrer_in ist, so meine Vermutung, derzeit die größte Hemmschwelle. Und zwar nicht nur auf der Seite der Mitfahrenden, sondern auch die Mitnehmenden. Wer setzt sich da zu mir ins Auto, in mein Auto? Wer sitzt da am Steuer, Mann, Frau – gar ein Farbiger? Hier sehe ich auch keine schnelle Lösung, solche Ängste sitzen tief. Dennoch, wenn ich die oben genannten Artikel über Uber und Co. Lese, dann wird schon deutlich, dass es hier Sicherheiten für Fahrer_in und Fahrgäste gibt, die sicher auch noch zu vereinfachen und zugleich zu verbessern sind. In diesem Bereich fallen auch die juristischen Fragen im Blick auf Personenbeförderungsschein, Gewerbeanmeldung, Versicherung etc. Aber dafür werden sich Lösungen finden lassen.

– Ein weiteres Problem ist natürlich, die zähe Anfangsphase zu überstehen. In der Stadt ist die Chance rein zahlenmäßig auf Anbieter_innen- wie Nutzer_innen von vornherein größer. Der Anfang wird im ländlichen Bereich sicher schwer werden. Es braucht hier (wie dort) Vorreiter_innen. Doch die gibt es. Auch in Voerde gibt es vor allem Frauen, die auch im Alter den Bus gezielt nutzen, und sei es noch so umständlich, Oder die sich von anderen abholen und mitnehmen lassen. Weil sie eben zu einer Veranstaltung, einem Gottesdienst wollen. Oft erlebe ich sogar so, dass das Zurückbringen, das „Mitnehmen“ viel unproblematischer ist als das Abholen. Es ist mentales Problem, wird es selbstverständlicher, dann wird die Hemmschwelle abnehmen.

Die Mentalitäten und Gewohnheitsmuster werden sich ändern, das sind gute Nachrichten für uns alle, die wir unter Kosten und Bedingungen von Mobilität heute stöhnen. Die Digitalisierung eröffnet uns Chancen, die derzeit sich beginnen, abzuzeichnen. Als Gemeindepfarrer kann ich sie nur begrüßen, auch in der Tendenz aus ökologischer Sicht, weil weniger Ein-Personen-Verkehr tendenziell weniger Verkehr bedeuten kann – wenn nicht auch hier Rebound-Effekte die möglichen Einsparungen auffressen. Weil nämlich mit einer steigenden Nachfrage auch das Angebot wächst und umgekehrt. Dennoch: die direkte, bicht digital vermittelte Begegnung „face-to-face“ ist für viele kirchliche (oder allgemein religiöse) „Angebote“ unverzichtbar. Technik, die Menschen Teilnahme ermöglicht, die bislang nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist, begrüße ich daher. Auch wenn das eine schlechte Nachricht für Taxi-Fahrer_innen ist.

Ich kann mir daher vorestellen, dass Kirchengemeinde in ländlichen Gebieten hier unter eventuell als Steigbügelhalter tätig werden können – wenn sie den Vertrauensvorschuss, den sie vielfach genießen, zur Unterstützung solcher Unternehmungen wie Uber oder WunderCar usw. einsetzen. Im Blick auf Werbung und Akzeptanz, vielleicht auch, indem Gemeindemitglieder gezielt sich als Fahrer_innen „outen“ und anbieten. Vielleicht sind auch Kooperationen denkbar, dass die Unterstützung durch eine Gemeinde ein kleinen Spendenbeitrag aufgewogen wird, also dann eine Win-Win-Situation entsteht. Derzeit scheint mir das noch nicht möglich, weil sich die Anbieter auf die Ballungsräume beschränken, dort kann ich mir das aufgrund der größeren „Anonymität“ schwer vorstellen.  Aber die Zeiten ändern sich. Hier wie dort.

P.S.: In „Zeitsprung – Gemeinde 2030“ habe ich bei der Entwicklung des Gemeindeszenarios vor anderthalb Jahren so eine App bereits beschrieben. Wahrscheinlich gab es Uber und Co. bereits, sie sind mir bei der Recherche allerdings nicht über den Weg gelaufen. Wenn ich die weitere, parallelen Entwicklungen bei Parkplatzsuche und -vermietung in Großstädten, Mitfahrzentralen usw. usw. anschaue, scheint aber gerade der Bereich Mobilität/Verkehr einer zu sein, in dem die digitale Technik besonders hilfreich sein kann UND der Bedarf entsprechend vorhanden ist. Für unser Gemeindeleben kann das nur gut sein.

P.P.S.: Über Twitter wurde ich auf diesen informtiven Bericht über die Hintergründe des Protestes der Taxifahrer_innen aufmerksam gemacht: „Uberflieger des Journalismus“.

7 Gedanken zu “Warum Uber, WunderCar und Co. schlecht für die Taxi-Branche sind, vielleicht aber gut für Kirchengemeinden und ihre Mitglieder

  1. „Die neoliberale Keule passt hier nicht. Der Beruf des Taxifahrens wird aus meiner Sicht eher komplett verschwinden, mal auf zehn, fünfzehn Jahre gesehen. Da hilft auch keine Preisbindung usw. Das liegt für mich in der Intelligenz der Apps begründet (die in heutiger Form noch nicht ausgereift ist, keine Frage). Die Tendenz lautet nämlich: Reduktion von Verkehr.“

    war nicht als Keule gedacht. fakt ist aber, dass an sich gute Ideen oft dazu missbraucht werden um Lohndumping zu forcieren. Anderes Beispiel: Die an sich gute Idee, Wohnungen die (z.B. im Urlaub) leerstehen anzubieten , damit andere darin wohnen können hat z.B. in Paris dazu geführt, dass Firmen Einheimische vertreiben und die Wohnungen über Portale ganzjährig vermieten.Und Hoteljobs , in denen die Angestellten wenigstens den Mindestlohn verdienen , fallen weg. Das Druckerbeispiel funzt da nicht, hier geht es nicht um Fortschritt sondern um Lohndumping. Die gutbezahlten Jobs bei der deutschen Bundespost sind nicht durch den technischen Fortschritt weggefallen. Sondern durch Deregulation.
    Und mit Apps und internet könnte man auch den Taxiverkehr steuern . macht man ja auch.

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  2. Die neoliberale Keule passt hier nicht. Der Beruf des Taxifahrens wird aus meiner Sicht eher komplett verschwinden, mal auf zehn, fünfzehn Jahre gesehen. Da hilft auch keine Preisbindung usw. Das liegt für mich in der Intelligenz der Apps begründet (die in heutiger Form noch nicht ausgereift ist, keine Frage). Die Tendenz lautet nämlich: Reduktion von Verkehr. Und wenn ich die Zeitungsartikel über marode Brücken usw. lese oder höre, dass in der Stadt ein Großteil der gefahrenen Kilometer durch Parkplatzsuche anfallen – dann finde ich intelligente Technik wie das Vermieten meines Anwohnerparkplatzes tagsüber über eine App hilfreich, um Verkehr zu reduzieren. Ähnliches erwarte, erhoffe ich mir für die Auslastung der fahrenden PKW´s. Wie ich schrieb:nach meiner Beobachtung fahren in meiner Kleinstadt, na, geschätzt in der Hälfte aller Autos nur eine Person. Allein der steigende Kostendruck wird irgendwann die Frage aufwerfen, wie kann ich meine Verkehrskosten im Griff behalten – und trotzdem mobil bleiben?
    In einer Übergangszeit wird das zu Verwerfungen im Beruf des Taxifahrens führen, mit alle seinen fürchterlichen Folgen im Einzelfall, das verschweige ich nicht. Aber Berufe kommen und gehen, das ist die andere Seite der Medaille, schon immer. 90% haben „früher“ in der Landwirtschaft gearbeitet. Und heute? Oder: Wer möchte heute in unseren Innenstädten sein „Geschäft“ noch bei einem Abtrittanbieter erledigen? Dann doch lieber in der öffentliche Toilette und den Frauen und Männern dort einen Euro zahlen. Auch ein Hungerlohn, keine Frage. Kann aus meiner Sicht am ehesten durch in Bedingungsloses Grundeinkommen gelöst werden, die Frage dies mies bezahlten Jobs. Aber nicht durch Verbote von technischen Entwicklungen, das hat noch nie funktioniert.

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  3. Ich finde Carsharing ja auch sehr positiv. Ich lebe selber in der Stadt und besitze kein Auto. Und benötige auch nie eins (wofür?). Allerdings fahre ich ab und zu mal mit dem Taxi.Und ja, Taxis sind relativ teuer. Aber auch sehr reguliert. Und die Preise sind vor allem festgelegt. Es gibt also keinen Preiswettbewerb. Deswegen und nur deswegen kommen die Taxifahrer so einigermassen über die Runden. Wenn sich diese Apps durchsetzen wird die Preisbindung fallen. Man muss schon neoliberal sein um das gut zu finden. Fragt mal einen Paketboten oder einen privaten Briefträger was er/sie so verdient……

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  4. Johannes

    Volle Zustimmung. Vielleicht ist „Carsharing“ auch ein zu verwirrender Begriff. Bei flinc muss man nicht selbst fahren, sondern fährt mit. Bei Wundercar ist es ähnlich, aber es besteht hier der wohl stark begründete Verdacht, dass es im Grunde um kommerzielle Personenbeförderung auf Abruf geht. Sofern es sich wirklich um Nachbarschaftshilfe handelt, spricht sicher nichts gegen den status quo.

    Bei kommerziellem Betrieb sollte dann in Bezug auf Sicherheit etc. juristisch deutlich nachgearbeitet werden. Was passiert, wenn das nicht gegeben ist oder nicht kontrolliert wird, kann man im Übrigen gut an dem osteuropäischen LKW-Verkehr beobachten, der unsere Straßen im wahrsten Sinne des Wortes unsicher macht und aufgrund der Konkurrenzsituation zudem zu unmenschlichen Arbeitsbedingungen für alle Beteiligten (für deutsche und osteuropäische Fahrer) führt.

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  5. Johannes

    Nach der kurzen Twitter-Diskussion hier noch mein zusammenfassender Kommentar: Das Potential dieser „App“-Lösungen für Gemeinde und Umwelt ist sicher groß. Allerdings finde ich in diesem Fall die Beispiele Uber und Wundercar nicht so treffend, da diese darauf zielen, das professionelle Personenbeförderungsgewerbe (mit Sicherheits- und Qualitätsstandards) zu unterwandern.
    Besser finde ich da „echtes“ Carsharing im Sinne von Nachbarschaftshilfe. Da lässt sich z.B. mit flinc (https://flinc.org) organisieren. Wobei ich nicht weiß, ob das (schon) die gleichen Möglichkeiten bietet wie die „Taxi-Alternativ-Apps“.

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    1. Völlig klar, Sicherheit usw. müssen gewährleistet sein. Und juristisch scheint die Sache auch noch viele Baustellen zu besitzen. Carsharing im Sinne von Nachbarschaftshilfe ist sicher super, löst aber aus meiner Sicht das Problem vieler Gemeindeglieder nicht, die ich hier vor Augen habe. Das sind die, die nicht mehr selbst fahren können oder wollen.
      Umgekehrt: Schon heute darf ich doch Menschen „freiwillig“ in meinem Auto mitnehmen. Auch in meiner Gemeinde geschieht dies immer wieder, leider aber nicht so ausgeprägt, wie es sein könnte.
      Und wenn langfristig das Ziel sein sollte, (auch aus ökologischen Erwägungen) den PKW-Verkehr zu reduzieren, dann kommen wir aus meiner Sicht nicht umhin, solche „einfachen“ und preisgünstigen Alternativen so zu entwickeln, dass sie den Sicherheitsstandards usw. entsprechen und entsprechende Anreize für Anbietenden und Nachfragende schaffen. Zumindest im ländlichen Bereich sehe ich auf Dauer kaum eine Chance, öff. Nahverkehr so auszubauen, dass er den privaten ersetzt.

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