Geschenke verbinden – ein Aufruf am Nikolaustag

Es wird kälter und dunkler.
Gleichzeitig brennt es an vielen Stellen lichterloh.

Gastronomie, Kunst und Kultur und Einzelhandel ächzen.
Firmen kündigen Entlassungen an.
Kurzarbeit reist Löcher in Haushaltskasse.
Kleine Unternehmen gehen still und leise insolvent.
Menschen ziehen sich in ihre Wohnungen zurück, einsam, verstummen
Unser Staat sieht sich allmählich am Rande seiner finanziellen Möglichkeiten angekommen.
Es wird immer kälter, zugleich lodert ein Feuer nach dem anderen auf.
Angst geht um.

Dieser Winter wird hart.
Pandemieexpert:innen haben das schon im Frühjahr gesagt.
Über den Sommer haben wir uns an Strohhalme geklammert.
Gehofft, dass die Forscher:innen sich irren.
Doch die Anzeichen mehren sich, dass sie recht behalten.

6. Dezember, Nikolaustag.
Die Legende sagt:
Nikolaus warf Säcke mit Geschenken über eine Mauer.
Damit drei junge Frauen heiraten konnten und sich nicht als Prostituierte verkaufen mussten.
Nikolaus schaute hin und tat, was er konnte.
Geschenke können retten, Geschenke können ermutigen, Geschenke verbinden Menschen untereinander. 

Am Nikolaustag, so ist es Brauch in vielen Familien, stellen die Kinder ihre Stiefel vor die Tür mit dem Wunschzettel für Weihnachten.
Wir haben in unserer Familie überlegt:
Wir reduzieren die Geschenke untereinander in diesem Jahr.
Und zugleich unterstützen wir ein Projekt, das uns am Herzen liegt, dem wir uns verbunden fühlen. 

Ich rufe dazu auf:
Lasst uns die wunderbare menschliche Fähigkeit, einander zu beschenken, in diesem Jahr dazu nutzen, ein Netz zu weben.
Ein Netz vieler Geschenke.
Ein Netz der Verbundenheit, das mit jedem Geschenk enger wird.
Unserer Kreativität, noch so eine tolle menschliche Fähigkeit, sind doch keine Grenzen gesetzt. 

Ob es die Geldspende ist,
der Einkauf im Laden um die Ecke,
ein Gutschein für das Restaurant im Stadtteil,
ein Brief an die Nachbar:innen oder, oder, oder –
Geschenke verbinden.
Geschenke können Fäden sein, die ich in das große Netz einbringe, damit es an der ein oder anderen Stelle engmaschiger wird.

Der Winter wird hart.
Untereinander verbunden schaffen wir das.

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