Bis zu meinem beruflichen Wechsel nach Niedersachsen bin ich zwanzig Jahre lang mit dem Rad kreuz und quer durch die Alpen gefahren. Immer alleine, immer schön über die Pässe und nur selten durch die Tunnel, anfangs mit dem Rad hinten im Auto, später mit Rad im Zug.
Vor zwei Jahren wechselte ich noch mal die Stelle, statt „Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt“ nun Diakonie, Pestalozzi-Stiftung. Damit verbunden ist ein täglicher Arbeitsweg von zwanzig Kilometern, den ich meist mit Bahn, Straßenbahn und Bus zurücklege – aber ganz oft auch mit dem Rad.
So erwachte vor einem Jahr die alte Leidenschaft am Radfahren aufs Neue. Ich war überrascht, wie sehr ich das Rollen mit 18-25 km/h liebe, es ist genau meine Geschwindigkeit. Ich sehe Landschaft, spüre das Wetter, alles mit Muskelkraft.
So wurde die Sehnsucht erneut entfacht, mit dem Rad in den Alpen zu fahren. Berge und Täler. Blau, weiß, grün. Stein und Wasser. Wolken und Wind.
Das vermischte sich mit einem zweiten Sehnsuchtsort:
Ich stand in den letzten Jahren immer wieder in Thessaloniki, Katerini und Litochoro am Mittelmeer. Dieses Meer lässt etwas in mir schwingen, was ich an Nord- oder Ostsee nicht erlebe.
So entstand der Plan, über die Alpen ans Mittelmeer zu fahren. Von Salzburg über Bad Gastein und Villach nach Triest. Mit einem kleinen Schlenker durch Slowenien über Bled und Ljubljana.
Eins war in diesem Jahr noch neu dabei: Meine beiden Söhne fuhren mit. Das war toll. Acht Tage fuhren wir gemeinsam fast 500 Kilometer bei etwa 4000 Höhenmetern. Bei sehr gemischtem Wetter, Sonne, Wind mal von vorn und von hinten, aber auch Dauerregen. Großartige Abschnitte waren dabei, aber auch katastrophale Passagen (sorry, Komoot, hier und da stimmt dann doch mal was nicht!)
Ich war vorher skeptisch, ob es klappt, weil ich in meinen früheren Jahren immer ganz alleine unterwegs war und dies als meditative Auszeit sehr geschätzt habe. Aber es ging gut, sehr gut und hat viel Spaß gemacht.








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